Tekst 4: Neumann, Insulaner-Lied
Es liegt eine Insel im roten Meer,
und die Insel heißt Berlin,
und die Brandung geht hoch, und der Wind geht
schwer,
und die dunklen Wolken zieh'n,
Hui! Hui!
Der Osten ist nah und der Westen ist fern,
und manch Flugzeug dröhnt durch die Nacht,
und wacht man dann auf, ha'm verärgerte Herrn
sich was Neues ausgedacht.
Pfui! Pfui!
Wir woll'n unter fremdes Joch nich,
trotz Drohungen und Atom,
wir bleiben auf dem Teppich, und noch nich
kriegen se uns auf den Boom!
Der Insulaner verliert die Ruhe nich,
Der Insulaner lieht keenjetue nich!
Und brumm' des Nachts auch laut die viermotor'jen
Schwärme,
det is Musik für unser Ohr, wer red't da vom
Lärme?
Der Insulaner träumt lächelnd wunderschön,
daß wieder Licht ist, und alle Züge geh'n!
Der Insulaner hofft unbeirrt,
daß seine Insel wieder'n schönes Festland wird!
()
Berlin bleibt doch Berlin!
Und denken se och wir kippen
demnächst aus den Pantin'n -
Der Insulaner verliert die Ruhe nich,
Der Insulaner lieht keenjetue nich!
Und brumm' des Nachts auch laut die viermotor'jen
Schwärme,
det is Musik für unser Ohr, wer red't da vom
Lärme?
Der Insulaner träumt lächelnd wunderschön,
daß wieder Licht ist, und alle Züge geh'n!
Der Insulaner hofft unbeirrt,
daß seine Insel wieder'n schönes Festland wird!
Regina Stürikow, Der Insulaner verliert die Ruhe nicht, Günter Neumann und sein Kabarett, Berlin, 1993